Freitag, 16. Dezember 2011

Die (vorerst) letzten Wochen in Karratha


Mittlerweile sitze ich in Surabaya in Indonesien und weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich überhaupt in Karratha war und was dort die letzten Wochen passiert ist. Beziehungsweise will mich auch gar nicht mehr daran erinnern :-) Erwähnenswert ist vielleicht die Tatsache, dass wir für eine Woche zum Arbeiten nach Port Hedland geschickt wurden. Die Stadt ist im Endeffekt ein ähnliches Loch wie Karratha, nur mit dem Vorteil, dass wir dort ein paar Betten, eine Küche und eine Dusche in einer kleinen Hütte gestellt bekommen haben. Das Derby haben wir auch dort verfolgt. Das erste verpasste Heimderby seit 1999 (Danke Papa!), das hat schon übelst geschmerzt. Ganz egal wie sehr sich der Fußball und auch der BVB verändert, der Hass auf die Untermenschen aus GE bleibt wohl für ewig der selbe. Da half es nur sich bestmöglich die Sinne zu betäuben... Der Derbysieg konnte die Laune dann endlich mal wieder etwas verbessern :-) Anschließend ging es aber wieder zurück in unsere kleine Behausung auf Vier Rädern. Letzte Woche Montag kam dann die Nachricht, die sich durch den Buschfunk schon ein paar Tage zuvor angekündigt hatte: Die Arbeit wird knapp, weshalb für ein paar vor uns heute der letzte Arbeitstag ansteht. Dass dies Martin, Nicki und mich traf, stand eigentlich außer Frage. Die Aboriginies können eh machen und tun was sie wollen – sprich den ganzen Tag faul in der Sonne herumstehen – weil die Firma ohne sie nicht die staatlich vergebenen Aufträge bekommen würde. Und wir waren nun mal eine der wenigen Leute, die nicht mehr ins Mitarbeiterhaus konnten, und wurden dazu ein paar Tage zuvor vom Chef beim herum sitzen erwischt. Weil Nils zusätzlich gekündigt hat, hieß es kurz darauf, dass Martin und Ich doch noch für eine Woche nach Port Hedland könnten, bevor für uns das Arbeitsjahr beendet wäre. Na ja, ob nun direkt gekündigt oder noch eine Woche in Port Hedland arbeiten, so oder so war für mich direkt klar, dass dies dann der letzte Abend in Karratha ist. Also Zwei Kisten geholt um meine Freilassung zu feiern. Der Körper war den Alkohol nicht mehr wirklich gewöhnt und verweigerte frühzeitig die weitere Aufnahme und folgerichtig am nächsten Morgen total verkatert bei Nicki im Garten auf der Couch aufgewacht. Kurz überlegt einfach liegen zu bleiben und auf die Woche Arbeit zu scheißen, aber nee, eine Woche in Port Hedland geht schon noch und würde dem Konto auch ziemlich gut tun. Also mit Martin in aller Frühe zur Firma gefahren und da dann von einem anderen Mitarbeiter die Nachricht bekommen, dass ich doch nicht mitkomme. Im verkaterten Zustand war mir das aber herzlich Latte und ich hatte auch keine Lust mehr mich weiter über den Chef aufzuregen. Also noch ein paar Stunden in den Bulli gelegt und als ich dann wieder halbwegs fit war die Sieben Sachen gepackt und mich bereit zur Abreise gemacht. Viel hatte ich ja eh nicht mehr. Ein kleiner Rucksack + Schlafsack, aber im Endeffekt trotzdem alles was ich zum (nun deutlich bequemeren) Reisen brauche. Als ich mir gerade Gedanken übers Trampen machte, kam Nils aus dem Haus und machte seinen Bulli startklar. Sein erstes Ziel war ebenfalls Coral Bay, also auf geht’s. Bye bye Karratha. Endlich wieder frei!

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